VORKONZENTRATION MIT RÖNTGENTECHNOLOGIE
Hildebrand Wilhelm, Ore Processing Manager, Navachab Gold Mine
Welche Position haben Sie in Navachab?
Hildebrand Wilhelm: Mein Name ist Hildebrand Wilhelm. Ich bin Metallurg von Beruf und leite die Erzaufbereitung in der Mine Navachab. In dieser Funktion bin ich für die technische Entwicklung und Wartung sowie für die Betriebsabläufe in den Anlagen zuständig. Auch Qualitätskontrolle und Laboratorien fallen in meinen Zuständigkeitsbereich. Insgesamt arbeiten 195 Personen in meiner Abteilung. Ich habe aufgrund dieser Rolle viel mit den Bergbauteams zu tun und erhalte eine ganze Reihe von Informationen, die ich meinem Team weitergebe.
Wie lang arbeiten Sie schon in der Bergbaubranche?
Hildebrand Wilhelm (lachend): Das ist fast schon peinlich – 34 Jahre. Ich begann 1986.
Wie lang arbeiten Sie mit Steinert zusammen?
Hildebrand Wilhelm: Ich glaube, mit Steinert arbeite ich jetzt seit ungefähr 6 Jahren. Ich hatte aber schon viel länger mit dem Konzept der Sortierung zu tun. Tatsächlich beschäftigen wir uns seit 20 Jahren damit.
Was hat Sie zur Zusammenarbeit mit Steinert bewogen?
Hildebrand Wilhelm: Ich glaube, der wichtigste Punkt sind die Beziehungen zu den Mitarbeitern. Ich denke, dass es eine Herausforderung ist, in einer sehr konservativen Umgebung wie dem Bergbau neue Technologien einzuführen. Aus dem Grund ist es sehr wichtig, dass man sich sicher ist, mit wem man zusammenarbeitet. Es ist extrem wichtig, dass man sich hinsichtlich des technologischen Know-hows dieser Leute sicher fühlt. Und dass diese Leute mit einem als Person direkt und effizient kommunizieren können. Es ist sehr wichtig, dass man diese Beziehungen direkt unter Kontrolle hat.
Was macht Steinert besonders?
Hildebrand Wilhelm: Nun, wie ich schon erwähnt habe, sind Beziehungen sehr wichtig. Steinert hatte ein sehr erfahrenes Team, mit dem ich zuvor schon zusammengearbeitet hatte. Die Mitarbeiter sind sicher in dem was sie können und wir hatten schon eine gute Beziehung aufgebaut. Das war einer der wichtigen Faktoren. Der andere wichtige Punkt ist, dass Steinert Partnerschaften mit anderen größeren Betrieben hatte, was eine große Auswirkung auf unsere Entscheidung hatte. Es gab uns ein überaus sicheres Gefühl, dass Steinert diese Röntgentechnologie nutzte, die sich global schon gut etabliert hatte. Da die gesamte Sensortechnologie schon branchenweit eingesetzt wurde, war dies für uns mit einem viel geringeren Risiko verbunden. Dies gab uns ein sicheres Gefühl für die Zusammenarbeit mit Steinert. Ein anderer Faktor bestand darin, dass Steinert als erstes Unternehmen Interesse daran zeigte, breitere Maschinen zu bauen als die Maschinen, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt waren. Andere Hersteller hatten nur 1 Meter breite Sortierer, während Steinert Sortiersysteme mit 2 Meter Arbeitsbreite anbot. Und ich hatte immer das Gefühl, dass sich Steinert für unser Wohlergehen, meine Ansichten und uns als Kunden in weitaus größerem Maße interessierte als die anderen Unternehmen, die uns zur Verfügung standen.
Welche Probleme wurden mittels Steinert Sortiersystemen gelöst?
Hildebrand Wilhelm: Zuerst muss man verstehen, dass sich die Bergbaubranche in bestimmten Abständen neu erfinden muss. Mein Gefühl ist, dass alle 15 Jahre ein technologischer Fortschritt bei den Abläufen nötig ist. Weil sich die Gewinnspannen mit der Zeit reduzieren und der Profit geringer wird. Das interessante an der Sortiertechnologie ist, dass sie zu einem Fünftel der laufenden Kosten unserer herkömmlichen Anlagen betrieben werden kann. Navachab ist ein Bergwerk, das Ausgangsmaterial /Erze?? mit geringer Qualität nutzt, sodass entsprechend große Mengen an Abraum minderer Qualität am Bergwerk vorhanden waren. Daher war es uns sehr wichtig, dass wir Gold aus diesen qualitativ minderwertigen Halden gewinnen konnten. Wir haben nie in Betracht gezogen, hochwertiges Material mit den XRT-Anlagen zu verarbeiten. Wir wollten vielmehr in der Lage sein, diese minderwertigen Abraumhalden nach wertvollen Materialien zu durchsuchen. Wir setzen die Maschinen hier vor Ort ein, um Material zu verarbeiten, das die erforderliche Mindestqualität der CIP-Anlage nicht erreicht. Wir leiten dieses Material an die XRT-Maschinen weiter und können so im Allgemeinen die Qualität unseres Eingangsmaterials verdoppeln. Dadurch entsteht bei uns eine Wertschöpfung, da Material mit doppelter Qualität profitabel mit den nachgeschalteten Prozessen verarbeitet werden kann.
Welchen Vorteil bietet die Bergevorabscheidung?
Hildebrand Wilhelm: Erstens handelt es sich um eine Veredelung hinsichtlich der Goldqualität und zweitens kann natürlich ziemlich viel Material beseitigt werden. Wir haben die Anlagen so eingestellt, dass wir ungefähr 25 % Masse als Split zwischen gutem und schlechtem Material für die Konzentration erhalten und durchschnittlich 70 % Gold zurückgewinnen können – was für uns sinnvoll ist. Es handelt sich um ein profitables Verfahren. Die einzigen echten Betriebskosten der Maschine fallen für die erforderliche Druckluft an, was den größten Kostenfaktor darstellt. Wenn aber Strom verfügbar ist, sind die Betriebskosten sehr günstig, was sicherlich für unser Umfeld gilt.
Was hat Sie an den Maschinen von Steinert verblüfft?
Hildebrand Wilhelm: Die Maschinen sind unglaublich robust. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie in einer Bergbauumgebung installiert wurden, in der Gold aus hartem Gestein gewonnen wird. Wir waren uns sehr unsicher, was die Robustheit dieser Technologie betrifft, aber aufgrund des großen Vorteils bei den Betriebskosten gingen wir das Risiko gern ein. Was uns an der Maschine erstaunt hat, ist ihre außergewöhnliche Robustheit. Die Geräte laufen bei uns zuverlässig und eine Maschinenlaufzeit von 80-90 % ist absolut möglich. Ein wichtiger Aspekt ist die Vorbereitung des Materials, bevor es den Röntgensortiersystemen zugeführt wird. Wenn Sie diesen Punkt unter Kontrolle haben, ist die Maschine sehr zuverlässig.
Was ist so besonders an Ihrer Beziehung zu den Mitarbeitern von Steinert im südlichen Afrika?
Das Team im südlichen Afrika und jetzt in Namibia kenne ich schon sehr lange. Ich kenne die Fähigkeiten des Teams und weiß die Hilfsbereitschaft zu schätzen. Darauf kann ich mich selbst dann verlassen, wenn um 3 Uhr morgens ein Telefonanruf wie „Hallo Leute, wählt Euch mal auf die Maschine ein, da funktioniert etwas nicht. Wir brauchen eure Hilfe“ nötig ist. Und auf diese gefestigte Beziehung können wir uns immer verlassen, was natürlich das A und O für den Erfolg ist. Steinert war gern bereit, die Mitarbeiter, die unsere Maschinen bedienen und unsere Vorarbeiter, zu schulen. Es war auch sehr vorteilhaft, dass Steinert diese Art von Informationen zur Verfügung gestellt hat und den Teams vor Ort im Bergwerk weitergeben konnte. Das ist sehr hilfreich. Aber die Beziehungen sind gut und so soll es weitergehen.
Sehen Sie hier das Interview mit Hildebrand Wilhelm als Video: Videointerview