Publikation: Australia’s Paydirt, S. 46 (Juli 2018)
Autor: Dominic Piper
„Bisher haben nur kleine Bergwerke ihre verborgenen Werte mit unseren Anlagen ausgeschöpft. Inzwischen erkennen auch größere den Nutzen unserer Technik, die sich in den nächsten zehn Jahren in der Branche durchsetzen dürfte.“
Laut einem der führenden Vertreter der neuen Erz-Sortiertechnik erlebt das Verfahren gerade einen so rasanten Siegeszug, dass es sich in den nächsten zehn Jahren wohl als Industriestandard etablieren wird.
Seit den 1970er-Jahren, als Rio Tinto Ltd. die ersten zaghaften Schritte mit dem neuen Verfahren zur Erz-Sortierung unternahm, hat die Technik beträchtliche Fortschritte gemacht. Der führende Anbieter von Sortieranlagen, STEINERT Australia, hält deren umfassende Einführung daher für unausweichlich.
„Leider waren die ersten Versuche mit der Erz-Sortierung nicht erfolgreich, sodass sich die Anwender über lange Zeit nicht mehr für das Verfahren interessierten. In den letzten zwei Jahren hat das Interesse jedoch enorm zugenommen, vor allem bei den Verarbeitern hochwertiger Rohstoffe wie Gold, Zinn oder Kupfer“, erklärt Johan van Zyl, Geschäftsführer von STEINERT Australia, gegenüber Paydirt.
„STEINERT hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Industrie über die Möglichkeiten, Nutzen und Grenzen dieser Sortiertechnik zu informieren. Wenn die Kunden erkennen, dass sie ihre Kosten senken können, wird auch die Aufbereitung preiswerter Materialien oder solcher mit niedriger Erzkonzentration wirtschaftlich. Diese Erkenntnis setzt sich langsam durch.“
Für Unternehmen wie Western Areas Ltd. waren geringhaltige Erzhalden der logische Einstieg in die neue Sortiertechnik, denn Erz-Sortierer von STEINERT zur Aufarbeitung unwirtschaftlicher Halden einzusetzen, lohnt sich sowohl finanziell als auch in umwelttechnischer Hinsicht.
Western Areas hat mit einem in der Flying-Fox-Mine installierten Erz-Sortierer bereits 170 000 Tonnen gering erzhaltiges Material, das zuvor ungenutzt blieb, als preiswertes Ausgangsmaterial für seine Mischung mit 4-5 Prozent Nickel aufgearbeitet. Pantoro Ltd, der jüngste an der ASX gelistete Bergbaubetrieb, der die Technologie übernimmt, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Die Erz-Sortierung eignet sich nicht nur für geringhaltige Erzhalden“, sagt van Zyl. „In der Nicolsons-Goldmine von Pantoro haben wir gerade eine Anlage in Betrieb genommen, die 90 Tonnen pro Stunde sortiert, und zwar keine Halden mit geringem Erzgehalt, sondern Fördermaterial.“ Nach Aussage von Paul Cmrlec, Geschäftsführer von Pantoro, hat der Erz-Sortierer entscheidend zur Produktionssteigerung der Nicolsons-Mine beigetragen.
„Wir haben schon früh erkannt, dass das System Erz und Betriebsabfälle exakt unterscheidet“, sagte er. „Wenn wir die Produktion in den Minen Nicolsons und Wagtail demnächst hochfahren, wird sich die Sortierung noch stärker rentieren.“
Laut van Zyl lassen sich Erz-Sortierer bei weitem nicht nur zur Aufarbeitung unwirtschaftlicher Halden einsetzen. „Die Einführung dieses Verfahrens hat viele wirtschaftliche Vorteile. Der Abbau von Abfällen setzt Kapazitäten frei und ermöglicht den Minen höhere Produktionsraten. Weniger Tailings, geringerer Energieverbrauch und weniger Transporte bringen zudem direkte Kostenvorteile, vor allem, wenn man direkt vor Ort, an den umliegenden Lagerstätten, sortiert.“
„Wir haben ein Tool entwickelt, mit dem unsere Kunden berechnen können, welchen finanziellen Nutzen ihnen die Anschaffung eines Erz-Sortierers bringt. Wir schauen uns zunächst die vorhandenen Modelle an und ermitteln, welche Art von Upgrade möglich ist. Bei der Berechnung der Einsparungen berücksichtigt das Tool auch die Cashflow-Generierung und die möglichen Auswirkungen einer Produktionssteigerung auf den prognostizierten Cashflow.“
STEINERT hat enorme Fortschritte im Bereich der Sensortechnik gemacht und wendet das Verfahren bereits zur Sortierung von Abfällen und im Metall-Recycling an. Wie van Zyl erklärt, ist sein Unternehmen in der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich führend.
„Unsere Sensortechnik ist schon heute etabliert. Wir können auch mehrere Systeme kombinieren, etwa die Nah-Infrarottechnik (NIR) mit der Induktion, Röntgentransmission, Röntgenfluoreszenz und 3D-Erkennung, was ein bedeutender Vorteil der Anlagen von STEINERT ist.
Wir haben mit dieser kombinierten Sensortechnik sechs bis sieben Jahre alte Proben verarbeitet und bisher kein Erz gefunden, das die Anlage nicht erkennt. Unsere Technik bietet den Kunden somit eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten.“
Während das Verfahren bisher nur von Firmen eingesetzt wird, die damit marginale Erträge erwirtschaften wollen, erwartet van Zyl, dass künftig auch große Werke auf den Zug aufspringen.
„Bisher haben nur kleine Bergwerke ihre verborgenen Werte mit unseren Anlagen ausgeschöpft. Inzwischen erkennen auch größere Werke den Nutzen unserer Technik, die sich in den nächsten zehn Jahren wohl in der Branche durchsetzen dürfte.“